Rolf Duscha, Verleger und Fritz Billeter, Autor – Begrüssungen
Werner von Mutzenbecher, Laudatio
Petra Ronner, Klaviervortrag
Peter Schweiger, Lesung:
- mit einem Lied in die Schlacht
- Frohe Botschaft
- Rote Käfer
- Besuch in der Früh
Fritz Billeter, Begrüssung
Peter Schweiger, Lesung
KUNST UND GESELLSCHAFT – ein Essay
Der bedeutende Künstler antwortet auf den »Anruf der Zeit«
Dies stand für den großen Museumsmann und Kunsttheoretiker Georg Schmidt fest.
Und bereits im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts forderten Baudelaire und Manet, der
Künstler müsse »modern« sein, »Antwort auf die Zeit« geben.
Auch Fritz Billeter geht von der Grundthese aus, dass zwischen Kunst und Gesellschaft ein
ständiger Austausch stattfindet. Er betrachtet in dem vorliegenden Essay diese Wechselwirkung
beispielhaft unter dem Aspekt des Seismografischen. So, wie der Seismograf als Instrument
des Geologen Erschütterungen, Verwerfungen, Erdbeben aufzeichnet, so macht
die seismografische Kunst auffällige Wechsel, Brüche und Spannungen in der Gesellschaft
bildhaft sichtbar. Kunst als Antwort auf die Zeit.
Billeter wirft in seinem Werk ein besonderes Licht auf Künstler, die die Wirkung der Atombombe
und den Holocaust ins Bild zu fassen versuchten, wägt aber auch – gleichsam vorausschauend
– einige Hypothesen ab, wie Kunst auf die Phänomene der Globalisierung
und der digitalen Revolution antworten kann.
Der Essay zeigt, dass Kunst nicht vom Himmel fällt, dass Kunst nicht immer nur von Kunst
kommt, dass sie sich nicht einfach in ihrer Eigengesetzlichkeit entfaltet, sondern im steten
Austausch mit der Gesellschaft entsteht.